Hexenhaus aus Lebkuchen verziert mit Bonbons

Gefangene der drei Jungtäterabteilungen der JVA Schwerte wollten in der Adventszeit Gutes tun und auf diesem Weg ein Stück Wiedergutmachung an die Gesellschaft leisten. So bastelten sie zum Weihnachtsfest 2012 riesengroße Lebkuchenhäuser, um sie an Menschen zu verschenken, die – wie sie selbst – Weihnachten ohne ihre Familien an einem Ort verbringen müssen, an dem sie nicht sein möchten. So entstanden drei 60 x 60 x 60 cm große, aufwändig verzierte und geschmückte Hexenhäuser aus Lebkuchen, die kurz vor Heiligabend durch die Leiterin der Anstalt und einen lockerungsgeeigneten Gefangenen dem evangelischen und dem katholischen Krankenhaus in Schwerte sowie der onkologischen Station der Dortmunder Kinderklinik übergeben wurden. Insbesondere die große Freude der schwerkranken Kinder rührte zu Tränen.

Drahtskulptur des Projekthasens
fertig gestellter Pappmachéhase mit blauer Blümchenhose

Aus diesem überwältigenden und beeindruckenden Erlebnis heraus wurde spontan die Idee geboren, auch zu Ostern des Jahres 2013 für kranke Kinder tätig zu werden. So entstand innerhalb von vier Wochen ein 1,50 m großer bunter Osterhase aus Pappmaschee. Von der Planung der Unterkonstruktion über das Bekleistern mit Zeitung bis hin zum letzten Pinselstrich lag diesmal alles in der Verantwortung von Gefangenen der Jungtäterabteilung G 3. Sehr zur Freude der Inhaftierten und der Kinder wurde der Osterhase zum Fest der kinderonkologischen Station in Dortmund übergeben. Die Kinderaugen strahlen wieder.

Ein Gefangener schildert das Hasen-Projekt aus seiner Sicht wie folgt:

„Die Idee zum Bau eines Hasens ist entstanden durch die Spende des Lebkuchenhauses, was zu Weihnachten 2012 für die Kinderklinik Dortmund entworfen/übergeben wurde.  Da wir selber wissen, wie schwer es ist, diese Zeit nicht mit der Familie (eigenen Kinder und Geschwistern) zu verbringen, wollten wir den Kindern eine Freude machen. Die Idee wurde durch eine Beamtin unterstützt. Sie hat die notwendigen Materialien organisiert. Wir haben ein Gestell von 1,50 m aus Holzlatten bebaut und dieses dann mit Kaninchendraht und viel Phantasie zu einem Hasen geformt. Mit Kleister und Papierschnipseln wurde der Draht beklebt. Ecken und Kanten wurden dann noch mit extra Papierschichten rausgeformt. Da noch nie jemand vorher solch eine Bastelarbeit gemacht hat, war es eine besondere Herausforderung, der wir uns aber gern gestellt haben. Nach dem Durchtrocknen der Kleistermasse haben wir uns zusammengesetzt, um zu entscheiden, wie der Hase bemalt werden soll. Die Farben haben wir gemischt und uns einen Probehasen auf Papier gemalt. Als alle zufrieden waren, ging es dann an das Bemalen des „großen“ Hasens. Als er dann fertig war und vor uns stand, waren wir alle sehr erstaunt und stolz, was wir aus wenig Material und trotz unserer Unerfahrenheit  hinbekommen haben. Bei der Übergabe entschädigten die leuchtenden Kinderaugen für die ausgefallene Freizeit über den Zeitraum von vier Wochen. Die Gruppe freut sich bereits jetzt auf das nächste Projekt für die Kinderklinik Dortmund.“